Das Hotel Sir Savigny, ein Ort, der sich in den Trendfesseln der 2010er Jahre verirrt hat – ein stilistisches Bermuda-Dreieck, wo guter Geschmack schiffbrüchig wurde und Ambition den Notausgang gesucht hat. Ein Empfang, so farbenfroh sortiert wie ein Instagram-Feed eines Hobby-Influencers, der leider vergessen hat, dass Bücher mehr als nur Deko sind. Das Zimmer? Ein Paradebeispiel für 'Stil über Substanz' – durchgestylt bis zum letzten Kissen, das schreit: 'Ich war mal modern!' Jetzt jedoch ein bisschen zu 'benutzt', als ob jedes Möbelstück seine eigene Midlife-Crisis durchlebt. Das Bad erinnert an die Platzangst-induzierende Kabine eines Low-Cost-Fliegers – kein Platz für mehr als die eigenen Gedanken und definitiv keine Ablagen für die Urlaubskosmetik. Das Frühstück? So inspirierend wie die Autobiografie eines Buchhalters – einfach einfach. Man fragt sich, ob 'einfach' das neue 'exquisit' sein soll, doch der Gaumen bleibt skeptisch. Trotz allem liegt das Hotel so zentral, dass man schnell flüchten kann, um die kulinarischen und kulturellen Rettungsboote Berlins zu erreichen. Aber, und hier kommt das überraschende Kompliment – die nach Farben sortierten Bücher im Empfangsbereich! Ein sichtbares Zeichen, dass hier zumindest ein Auge für Ästhetik besteht – ein Leuchtturm der Hoffnung in einem Meer von Stil-Verirrungen. Kurz gesagt, Sir Savigny ist wie eine Verabredung, die gut aussieht, bis sie den Mund aufmacht – optisch ein Hingucker, aber lässt leider in zu vielen Bereichen zu wünschen übrig.
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